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AutorenbildTobias Krieg

Antizyklisches investieren: Erst kommen die Schmerzen, dann das Geld

Repost von Lynx vom 9. Oktober 2023, damit der Inhalt nicht verloren geht


Eine alte Börsenweisheit besagt: „Erst kommen die Schmerzen, dann das Geld.“ Warum das so ist und wie wichtig diese Einsicht ist…


Erst die Schmerzen…


Crocs ist ein optimales Beispiel dafür, wie schwierig sich antizyklisches Investieren beim Leser verkaufen lässt, allerdings auch dafür, wie profitabel die Sache sein kann.


Das Problem am antizyklischen Investieren ist, dass man im ersten Moment meistens dafür bestraft wird, denn in den seltensten Fällen erwischt man beim Kauf den absoluten Tiefpunkt.


Meistens steigt man ein und die Kurse sinken weiter und darüber freut sich niemand.Der Mensch möchte belohnt werden und das möglichst sofort, daher verwerfen die meisten Anleger diesen Ansatz auch schnell wieder.


Antizyklisch zu kaufen ist emotional herausfordernd und widerspricht unserer Natur. Aus diesem Grund wird die Mehrheit niemals so handeln und deshalb ist die Strategie auch so profitabel.


Die Mehrheit steigt erst bei laufenden Rallyebewegungen ein, nachdem die Kurse bereits gestiegen sind.Man will kaufen und unmittelbar im Plus sein. Das ist zwar verständlich, aber langfristig hat mit dieser Strategie kaum ein Anleger wirklichen Erfolg.


Das sind nur einige von vielen Gründe, warum die wenigsten Anleger jemals konsequent und auf Dauer antizyklisch investieren werden.


Dabei ist die empirische Lage eindeutig und auch abseits von Statistiken springen uns die Beispiele für den Erfolg von antizyklischen Ansätzen entgegen.Nvidia, Meta, Tesla, Adobe, Salesforce, Alphabet, Amazon, Booking gehörten im vergangenen Jahr zu den größten Verlierern und in diesem Jahr sind sie allesamt in der Top 20 des S&P 500 zu finden.


… dann das Geld


Genauso schwierig, wie konsequent antizyklisch zu handeln, ist es, diesen Ansatz in Artikeln zu verpacken.Denn auch als Autor erwischt man selten das exakte Tief.

Im vergangenen Jahr hatte ich mich beispielsweise positiv zu Crocs geäußert. Online ist leider nur noch die Einleitung (Link) abrufbar.


Damals notierte die Aktie bei 70 USD und gab danach auf knapp unter 50 USD nach. Als Autor sieht man damit ziemlich schlecht aus.


Wer damals eingestiegen ist, wird sich in den Wochen danach vermutlich gefragt haben, ob das nicht ein großer Fehler war.Was dachte sich der Autor nur bei dieser vermaledeiten Crocs-Analyse?


Anschließend stieg der Kurs jedoch auf über 150 USD. Wer in den Wochen nach der Analyse eingestiegen ist, konnte sein Geld verdoppeln oder verdreifachen.

Antizyklisches Investieren ist simpel, aber nicht einfach, denn man wird für logisches und rationales Handeln im ersten Moment bestraft. Die Belohnung erhält man meistens erst Monate später.


Daher stammt wohl auch die Börsenweisheit: „Erst kommen die Schmerzen, dann das Geld.“


Vielleicht gehören Sie zu dieser kleinen Minderheit, die bereit ist, diesen Weg zu gehen. Aus eigener Erfahrung kann ich Ihnen sagen, dass es zu den besten Entscheidungen gehört, die ich jemals getroffen habe.


Da sind wir wieder


Damit schließt sich der Kreis zu Crocs, denn inzwischen ist die Aktie wieder erheblich zurückgekommen, obwohl mehrfach die Erwartungen übertroffen wurden.


Seitdem Andre Rees 2017 den Posten als CEO übernommen hat, kennen die Geschäftszahlen nur noch eine Richtung.


Der Umsatz von Crocs ist seitdem von 1,02 auf 3,56 Mrd. USD gestiegen. Das Ergebnis konnte von 0,17 auf 10,92 USD je Aktie gesteigert werden.


Dazu hat eine Mischung aus sehr klugem Marketing, Kooperationen sowie neuen Produkten beigetragen und die Erfolgsgeschichte scheint noch lange nicht zu Ende zu sein.


Kurs von Crocs zum Zeitpunkt der Analyse: 84,82 USD, anschließend kletterte die Aktie auf 165 USD

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